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LULLY-Törn





Skipper: Christian W.

Crew:



Michael R, Angela R, Christian W, Adrian R, Kai-Uwe H, Christine S



Boot: Oceanis 38,1

Route



Etappen



Ganz Sardinien ist aufgrund seines Klimas und der vorherrschenden Winde beliebtes Segel- und Windsurfrevier mit zahlreichen gut ausgerüsteten Häfen und Marinas. La Maddalena und Porto Cervo sind wichtige Sehenswürdigkeiten.
Die Griechen nennen Sardinien - nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer - „Sandalyon“, weil ihre Form sie an einen Fußabdruck erinnerte. Mit ihren kleinen vorgelagerten Inseln bildet sie die autonome italienische Region Sardinien, die 1,6 Mio Einwohner zählt, Hauptstadt ist Cagliari, Nord-Süd-Ausdehnung ca. 270 km, Ost-West ca. 145 km.
Viele Sarden sprechen noch etwas Sardisch, im öffentlichen Leben dominiert nur italienisch, die meisten Sarden sind katholisch.
Die sardische Wirtschaft lebt hauptsächlich vom Tourismus und der Erdölindustrie, im Norden spielt die traditionelle Korkproduktion eine herausragende Rolle. 2009 kommen auf Sardinien rund 2,46 Mio Leute an, man zählt 12,3 Mio Übernachtungen. Wappen und Flagge ist ein bewinkeltes durchgehendes rotes Kreuz mit 4 nach rechts gewandten Maurenköpfen mit Augenbinde. Sie erinnert an die Schlacht von Alcoraz während der Reconquista.



Wir fliegen mit Condor (4 Stunden Verspätung!) von München nach Olbia und übernehmen unsere 'LULLY' in der Marina Dream-Charter.
Schon die Etrusker laufen den Hafen an, der unter die Herrschaft Karthagos kommt, bis Lucius Cornelius Scipio, der römische Konsul, den karthagischen Feldherrn Hanno in der Seeschlacht 259 v. Chr. im Golf von Olbia schlägt. Die Römer erobern den Hafen.
Im Zweiten Punischen Krieg zerstören die Karthager Olbia 210 v. Chr., anschließend erobert es der römischen Prätor Publius Manlius Vulso. Die Römer bauen den Hafen aus, Olbia nimmt nun eine wichtige Stellung als römischer Anlaufpunkt auf Sardinien ein. Nach dem Fall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert bleibt Sardinien und mit ihm Olbia unter Byzantinischer Herrschaft. Als man Sardinien im Mittelalter in vier Judikate aufteilt, wird Olbia Sitz des Judikats Gallura.



Am Sonntag machen wir im alten Hafen von Porto Cervo fest, Treffpunkt des internationalen Jetsets, das hier auf seinen Megayachten chillt und sich bestaunen lässt. Karim Aga Khan IV. gründet Mitte der 1960er den Ort dort, wo Weideland war, als Urlaubsziel für exklusive Feriengäste, schnell wird Porto Cervo wie geplant bei reichen Urlaubern populär. Mit größter architektonischer und landschaftsplanerischer Sorgfalt entsteht das kleine Städtchen rund um die charakteristische Piazzetta.
Wir löhnen schlappe 350 € für eine Nacht am Liegeplatz.



Montag: Auf dem Weg nach Korsika ankern wir vormittags in der schönen Bucht Punta Palma auf der Insel Caprera



Korsika (korsisch Corsica, französisch Corse) ist die zum großen Teil aus Hochgebirge bestehende Insel und Gebietskörperschaft Frankreichs mit Sonderstatus. Nach Sizilien, Sardinien und Zypern viertgrößte Mittelmeerinsel hat sie 330.000 Einwohner, Hauptstadt Ajaccio. Die imposante Gebirgslandschaft der Insel ragt stellenweise aus 2500 m Meerestiefe empor, höchste Erhebung ist der Monte Cinto, 2706 m. Die Geländemorphologie ermöglicht einzigartige Ausblicke und gibt Korsika den Beinamen „Gebirge im Meer“.
Von Nord bis Süd 183 km, von Ost nach West 83 km.
In der Endphase des Weströmischen Reichs beginnen im 5. Jahrhundert Kämpfe zwischen Vandalen und Goten um die Insel, aus denen der Vandalenkönig Geiserich als Sieger hervorgeht. In den folgenden Jahrhunderten ist die Insel unter wechselnden Regionalmächten umstritten. 1736 machen korsische Rebellen den deutschen Abenteurer Baron Theodor von Neuhoff (1694–1756) im Kloster von Alesani in der Castagniccia zu ihrem König, das einzigee Königreich, das Korsika je hatte - es besteht aber kaum ein Jahr.
Das erfolgreiche Bestreben der Inselbewohner nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung beschäftigt die Intellektuellen der Epoche der Aufklärung bis hin zu Jean-Jacques Rousseau und den amerikanischen Verfassungsvätern.



Ajaccio auf Korsika ist der Geburtsort Napoleon Bonapartes
Als Antwort auf die Vereinnahmungsversuche des faschistischen Italien unter Mussolini, der Korsika 1936 zum integralen Bestandteil Italiens erklärt, definieren korsische Schriftsteller und Intellektuelle in den 1930ern und 1940ern korsisch als eigenständige Sprache, definieren ihre Identität als korsisch. Während des Zweiten besetzen deutsche Truppen die Insel, korsische Partisanen und Soldaten der FFL befreien 1943 die Insel. Die Erinnerung an die Rolle in der Résistance ist auf Korsika bis heute sehr lebendig.
Die Zeit von 1945 bis zur Gegenwart ist eine komplizierte Geschichte ...
W.G. Sebald konnte sein Buch über Korsika leider nicht beenden: Campo Santo
2018: Müllkrise. Ca. 100.000 Einwohner Korsikas sprechen Korsisch. Französisch ist aber in fast allen Bereichen des Alltags die vorherrschende Sprache, 92% Korsen sind katholisch. Das korsische Wappen zeigt einen Maurenkopf mit krausem Haar und weißem Stirnband. Die gesamte Insel ist aufgrund ihres Klimas und der vorherrschenden Windeein ein sehr beliebtes Segel- und Windsurfrevier.



Wir lichten Anker, weiter gehts nach Bonifacio, einen der spektakulärsten Häfen des Mittelmeers und Schauplatz des Lästrygonen-Dramas während der Odyssee.
Gegründet 828, archäologische Funde belegen, dass die Gegend bereits in frühgeschichtlichen Zeiten besiedelt ist.
1187 nehmen die Genueser die Stadt ein. Seit 1768 ist Bonifacio unter französischer Herrschaft. 1793 bereitet Napoleon hier die gescheiterte Invasion Sardiniens vor. Im Zweiten Weltkrieg besetzen Deutsche und Italiener ganz Korsika.



Das halbinselartigen Felsplateau ist an seinem Fuß auf der Seeseite stark ausgewaschen, sodass die Häuser darauf fast wie auf einem Balkon stehen. Das Panorama, das sich von zahlreichen Aussichtspunkten bietet, verdeutlicht, warum die Seeleute Bonifacio seit Jahrhunderten stets als Schutzhafen vor den unberechenbaren Witterungs- und Strömungsbedingungen in der Straße von Bonifacio ansteuern.
Siehe auch unseren früheren Törn nach Bonifacio



Dienstag: Zwischenziel Port de Cavallo in den Lavezzis und weiter gehts in die Bucht Porto Liscia, wo wir eine traumhaft ruhige Nacht verbringen.





Mittwoch: Porto Massimo
Kapitäne, die gerne auf dem Meer unterwegs sind, finden hier die passende Anlegestelle auf La Maddalena ...



Donnerstag: In Portisco - eine kleine übersichtliche Marina, wie auf dem Luftbild zu sehen - startete unser letzter Korsika/Sardinien-Törn



Freitag: Nach Zwischen- und Badestopp vor der Isola di Figarolo gehts zurück in den Heimathafen Olbia.




Monte Cristo (beim Anflug)



















Bonifacio























Liscia



Porto Massimo





Figarolo









I Muvrini

Ein Crewmitglied hieß Adrian - und -
unsere Damen hörten besonders gern Adriano Celentano

Der Skippper erinnert sich:
1987
1999
2011

Nachwort



Megajachten und ökologische Vandalen

Die Oxfam-Studie, vorgestellt auf der Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow, stellt fest: die Superreichen sind ökologische Vandalen. Sie verursachen mehr klimaschädliche Treibhausgase als der Rest der Menschheit. Die Pro-Kopf-Emissionen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung bleiben 2030 weit unter der angestrebten 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung. Die reichsten 10% überschreiten 2030 den Wert um das Neunfache, das reichste 1 Prozent sogar um das 30-fache.
Nafkote Dabi, Klimaexpertin bei Oxfam: "Eine kleine Elite gönnt sich einen Freifahrtschein für die Zerstörung unseres Klimas." Das reichste 1 Prozent - das sind weniger Menschen als die Bevölkerung Deutschlands - wird 2030 für 16 % der globalen Gesamtemissionen verantwortlich sein.
Dies hat katastrophale Folgen für Millionen Menschen, die bereits jetzt mit tödlichen Stürmen, Hunger und Not konfrontiert sind. Mit einem einzigen Weltraumflug verursacht ein Milliardär mehr Emissionen, als jemand aus der ärmsten Milliarde Menschen in seinem ganzen Leben zusammenbringt.
Die Studie zeigt, dass sich die geografische Verteilung bei den Treibhausgasemissionen zunehmend nicht mehr hauptsächlich aus den traditionellen Industrieländern zusammensetzt, sondern 23 % des reichsten 1 % werden Chinesen und 11% Inder sein.
Der Autor der Studie, Tim Gore, fordert, dass Regierungen ihre Maßnahmen auf die extrem Reichen ausrichten müssten. "Dazu gehören sowohl Maßnahmen zur Einschränkung des CO2-Verbrauchs für Luxusgüter wie Megajachten, Privatjets und private Raumfahrt, als auch für klimaintensive Investitionen wie Aktienbesitz in der fossilen Brennstoffindustrie."
Vorbild für ökologische Sünder: Am 4.11.2021 fliegt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in 20 Minuten mit einem Privat-Jet von Wien nach Bratislava.




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