Es ist schon wieder acht Uhr früh, schon wieder diese Szenerie. Es stinkt nach fast vergilbter Haut, nach Achselhöhle und sehr laut. Und überdeutlich räuspern sich die Kränkelnden, fast weinerlich verstreun sie Viren in den Raum und dunklen Schleim. Ein böser Traum aus Blut und Mordgier schlängelt sich direkt ins Hirn und drängelt sich sehr unfein auf. Man wartet schon voll Hoffnung auf die Endstation. Es wird noch dauern. Zwischendrin trifft mich ein Kinderschuh am Kinn. Ich pack das Kind am rechten Arm und dreh ihn um. Dem Kind wird warm, die Mutter jammert im Falsett: Das find ich aber wirklich gar nicht nett! (Also wirklich gar nicht!) Und fährt mir, während sie noch spricht, mit beiden Händen ins Gesicht. Ich faß den Sprößling bei der Hand und werf ihn einfach an die Wand. Die Mutter packt der nackte Haß, das Kindchen röchelt und wird blaß. |
Da spuckt ein unbekannter Mann mich hustend und von hinten an. Ich dreh mich um und ramme ihm mein Knie ins Ohr, ganz ungestüm. Es sagt mir treffend mein Instinkt, daß irgendwer nach Knoblauch stinkt. Das ist zuviel. Ich greife blind irgendwohin, wo Gegner sind. Ich treffe gut. Ein altes Weib brüllt: Hände weg vom Unterleib! Ein dicker Mann der Gattung Molch lallt irgendwas von Sittenstrolch. Das ist der Auftakt. Wie ein Mann entfesselt sich die Tram, hyänengleich und Mord im Blick, ich trete einen Schritt zurück. Zu dumm. Ich trete auf das Kind, das gibt sein Seelchen auf geschwind. Ich möchte fliehn, doch voller Gier sind sie schon alle über mir. Und ihre Zähne bohren sich tief in mein Fleisch ganz widerlich. Die Welt stürzt ein, die Erde grollt. Die Trambahn aber rollt. |