Ein Wiederstandslied von Münchner Gewerkschaften und Sozialisten aus dem Dachauer Konzentrationslager,
entstanden und gesungen in den frühen Jahre der NS-Diktatur um 1936.
Das Dachauer Konzentrationslager war 1933 die erste Terroreinrichtung dieser Art in der NS-Diktatur. Die Häftlinge mussten dort
zum Beispiel auf dem Appellplatz oder beim Fußmarsch zu den Städten ihrer Zwangsarbeit ständig singen. Neben dem befohlenen
Singrepertoire bildeten sich dabei auch Wiederstandslieder, die von den gut organisierten Sozialdemokraten, Kommunisten und
Gewerkschaftern zur Selbstbehauptung und Solidaritätsbildung gesungen wurden - meist ohne dass sie von den intellektuell überforderten
SS in ihrem Gehalt erkannt worden wären. Im Lied Blümlein steht am Waldessaum sind die Häftlingsgruppen mit den
Farbsymbolen ihrer Uniform chiffriert: politische Gefangene, sogenannte "Asoziale", "Bibelforscher", Juden etc. Die Strophen
handeln von der permanenten Todesbedrohung durch die willkürliche Gewalt der SS, dem ungewissen Haftschicksal und der existenziellen
Not im Konzentrationslager.
siehe Manfred Vosz-Film
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