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        Leben








1944
Winfried Georg Sebald kommt am 18. Mai 15h10 in Wertach/Allgäu zur Welt. Sebalds Vater Georg stammt aus dem Bayerischen Wald und lernt als Soldat Rosi Egelhofer, die Mutter Sebalds, in Wertach kennen.
Sebald hat eine ältere Schwester Gertrud, und eine jüngere Beate. Er wächst in Wertach auf, wo sein Großvater mütterlicherseits, die zentrale Bezugsperson seiner Kindheit, 40 Jahre lang Dorfgendarm war. 1943 sucht Sebalds Mutter aus Bamberg im Elternhaus Zuflucht vor dem Luftkrieg.


1947
Der Vater kehrt aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück.


1948 bis 1963
Die Familie zieht 1952 ins nahegelegene Sonthofen/Oberallgäu. Mitte der 1950er tritt der Vater in die Bundeswehr ein.
Ab 1954 besucht Sebald das Realgymnasium "Maria Stern" in Immenstadt, dann die Oberrealschule in Oberstdorf und macht dort 1963 Abitur.
1956 stirbt der geliebte Großvater.


1963 bis 1965
Wegen eines Herzfehlers vom Wehrdienst befreit, studiert Sebald Germanistik in Freiburg im Breisgau, 1965 wechselt er an die Universität Fribourg/CH.


1966
Licence ès lettres (zu Carl Sternheim - summa cum laude) in Fribourg und Emigration nach England.


1966 bis 1968
Lektor an der Universität Manchester. Dazwischen ein Jahr Privatschullehrer für Deutsch und Englisch am Internat "Institut auf dem Rosenberg" in St. Gallen/CH.


1967
Heirat Ute Rosenbauer


1969
Magister (Arbeit über Sternheim)


ab 1970
an der University of East Anglia in Norwich


1972
Tochter Anna geboren


1973
Promotion (Dissertation über Döblin)


1975 bis 1976
Ausbildung zum Deutschlehrer am Goetheinstitut München, erneut "Emigration" nach England. Erwerb der Old Rectory in Poringland.


1986
Habilitation (Die Beschreibung des Unglücks) an der Universität Hamburg


1988
Ordinariat für Europäische Literatur an der University of East Anglia, Norwich


1989
Gründung des British Centre for Literary Translation an der UEA.

In den 70er Jahren bezieht Sebald mit Frau und Tochter das viktorianisches Pfarrhaus 'Old Vicarage' in Poringland und trotzt der struppigen Wildnis eine weitläufige Gartenanlage ab: ein musterhaft schöner ostenglischer Blumengarten entsteht.

Seit Ende der 80er Jahre erscheint sein literarisches Werk, anfangs in Deutschland - im Gegensatz zu England, Amerika und Frankreich (dort wird er als Nobelpreiskandidat gehandelt) - kaum wahrgenommen. Ab Mitte der 1990er auch hier bekannt.


1996
Aufnahme in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung


1998
Aufnahme in die Bayerische Akademie der schönen Künste

Sebald setzt sich für die Germanistik in Großbritannien und die Vermittlung deutschsprachiger Literatur im englischsprachigen Raum ein, unternimmt Reisen vor allem in den Süden Europas.


2001
Tod
Sebalds Wagen kollidiert am 14. Dezember unweit seiner Wohnung auf der Gegenfahrbahn mit einem Lkw (er soll am Steuer des Fahrzeugs, in dem auch seine Tochter Anna sitzt und schwer verletzt wird, einen Herzinfarkt erlitten haben).
Beerdigung auf St Andrew's Churchyard, Framingham Earl/Norfolk NR14


2004
Übergabe des Nachlasses an das Deutsche Literaturarchiv Marbach