Die große Pestepidemie von Mailand im Jahr 1630 wurde angeblich durch die Handlungen eines Mailänder Barbiers und des Kommissars für öffentliche Gesundheit in Gang gesetzt. Die beiden wurden hingerichtet. Die Beamten von Mailand errichteten daraufhin eine Säule und vollzogen eine der letzten aufgezeichneten damnatio memoriæ. Die Säule wurde 150 Jahre später bei einem Sturm umgeweht. Sie trug eine Inschrift:
Hier, wo sich dieses Grundstück erstreckt, stand früher das Geschäft des Barbiers Giangiacomo Mora, der sich mit Guglielmo Piazza, dem Kommissar für Volksgesundheit, und anderen verschworen hatte, während eine furchtbare Seuche ihr Unwesen trieb, mittels tödlicher Salben, die sie überall auf die Kleider strichen, viele Bürger in einen grausamen Tod zu stürzen. Der Senat erklärte beide zu Feinden des Landes und ordnete an, dass ihr Fleisch auf einem erhöhten Wagen mit glühenden Zangen zerrissen, ihre rechte Hand abgehackt und ihre Knochen gebrochen werden sollten; sie sollten auf dem Rad gedehnt und nach sechs Stunden getötet und verbrannt werden. Dann, damit keine Spur von diesen Schuldigen zurückbleibt, soll ihr Besitz öffentlich verkauft, ihre Asche in den Fluss geworfen werden, und um das Andenken an ihre Tat zu verewigen, will der Senat, dass das Haus, in dem das Verbrechen begangen wurde, dem Erdboden gleichgemacht und nie wieder aufgebaut werden soll, und dass an seiner Stelle eine Säule errichtet werden soll, die den Namen Infamous tragen soll. Haltet euch also fern, gute Bürger, damit dieser verfluchte Boden euch nicht mit seiner Infamie beschmutzt. August, 1630.