Linschoten:
Es gibt auch eine Sache, über die man sich wundern muss und die denen, die sie nicht gesehen haben, unmöglich erscheint: und das ist in der Stadt und auf der Insel Goa, am einen Ende der Stadt, wo Kühe, Ochsen, Schafe und alle Arten von Vieh getötet und geschlachtet werden, um den Einwohnern Essen zu geben, genannt Matauaquas: An jenem Ort liegen alle Hörner der besagten Tiere verstreut und werden umhergeworfen, als ob sie gänzlich unbrauchbar wären, weil die Portugiesen und Indianer sie nicht gebrauchen, und es ist auch eine große Schande und Verletzung für die Spanier und Portugiesen wäre, irgendwelche Hörner zu haben oder einmal ein Horn einem anderen zu zeigen, oder es vor seine Tür zu werfen, aus Rache für diese Tat würden sie sich gegenseitig umbringen, und es wird eine scharfe Strafe angewandt, wenn jemand auf diese Weise gegen das Recht verstößt, indem er seinem Nachbarn das Horn zeigt oder es ihm nennt, denn dadurch meinen sie, er sei ein Mann, der von seiner Frau zum Koch gemacht wurde. Diese Hörner, nachdem sie eine gewisse Zeit dort gelegen haben, bleiben fest in der Erde stecken (ich meine den inneren Teil des Horns) und wurzeln dort, als ob sie ein Baum wären, wie ich selbst viele von ihnen gesehen und herausgezogen habe, die Wurzeln von zwei oder drei Spannen Länge hatten, was nie an irgendeinem Ort der Welt gesehen wurde. Die Ursache dafür ist von vielen neugierigen Spekulationen über seltsame Dinge gesucht und erforscht worden, aber sie konnten sie nie herausfinden, und doch ist die Erde sehr steinig. Wobei die Einwohner von Goa es oft für gut halten, dass man von ihnen sagt, sie seien die größten Cornudos oder Träger von Hörnern in der ganzen Welt, weil die Hörner an anderen Orten sofort genommen werden können, aber die von Goa haben sich verwurzelt, und deshalb ist es unmöglich, sie abzuschneiden, weil sie wegen der Verwurzelung bald wieder anwachsen werden, so dass sie sie mit Geduld tragen müssen, solange sie leben.