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Quaedam me cupit, - invide, Procille! -
loto candidior puella cycno.
argento, nive, lilio, ligustro:
sed quandam volo nocte nigriorem,
formica, pice, graculo, cicada.
Iam suspendia saeva cogitabas:
si novi bene le, Procille, vives.
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[Ein gewisses Mädchen begehrt mich, neidischer Procillus!
Weißer als ein gewaschener Schwan,
als Silber, Schnee, Lilie und Liguster.
Aber ich will eine bestimmte, schwärzer als die Nacht,
als die Ameise, Pech, die Dohle und Zikade.
Schon dachtest du über grausames Erhängen nach:
Wenn ich dich recht kenne, Procillus, wirst du weiterleben.]
(Martial, Epigramm)
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Sed quandam volo nocte Nigriorem
In seiner Pseudodoxia Epidemica widmet Browne zwei Kapitel der Farbe Schwarz, wo er ausführlich die menschliche Schönheit diskutiert, und insbesondere sich fragt, weshalb ein beträchtlicher Anteil der Menschheit von schwarzer Hautfarbe sei. Schön aber seien, so Brownes Ergebnis, nicht eine spezifische ethnische Gruppe, sondern diejenigen, die ein Teil der Gesellschaft als schön ansehe, die aber nicht unbedingt auch für den anderen Teil attraktiv sein müssen.
Black is beautiful
Anfangs zitiert Browne zu seiner Entschuldigung das Hohelied Salomons, wo geschrieben steht:
Ich bin schwarz, aber gar lieblich [Kap. 1 Vers 5]
Unter den vielen Hochadelfamilein Norfolks sind es besonders die Pastons auf Oxnead Hall, Sir William (1610-1662) und Sir Robert (1631-1683), die Browne schätzen. Die wohlhabenden Großgrundbesitzer sind Eigentümer einer Welt der Kuriositätenkabinette und Juwelensammlungen, Browne kannte dies sicher alles. Die Pastons sind berühmt durch ihr Auftragsgemälde des Niederländers Franciscus Gysbrech von 1665 "The Yaremouth Collection''.
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Es zeigt die Familenschätze.
Wir sehen einen schwarzen Diener, ein blondes Mädchen, das eine Rosenblüte hält, eine Fechterschnecke (Strombus Shell), eine vergoldete Silberkanne, Musikinstrumente wie Laute, Gambe und Zink. Vanitas und den Lauf der Zeit symboliseren die Sanduhr, Uhr und Kerze.
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