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An exact account of the Life and Death of Avicenna confirming the account of his Death by taking nine Clysters together in a fit of the Colick; and not as Marius the Italian Poet delivereth, by being broken upon the Wheel; left with other Pieces by Benjamin Tudelensis, as he travelled from Saragossa to Jerusalem, in the hands of Abraham Jarchi, a famous Rabbi of Lunet near Montpelier, and found in a Vault when the Walls of that City were demolished by Lewis the Thirteenth.





Avicenna

Geplagt von Koliken, lässt er sich von einem anderen Arzt Petersiliensamen mit einem Klistier einführen. Der Kollege erweist sich als Pfuscher, überdosiert die Öko-Injektionen. Der Patient fällt mehrfach in Ohnmacht, erholt sich mühsam. Kaum bei Kräften, stürzt sich der Workaholic wieder in die Arbeit. Prompt erleidet er einen heftigen Rückfall. Die anschließende Opiumbehandlung mündet im erneuten Kollaps. Zermürbt von den andauernden Zusammenbrüchen lässt er die Behandlung abbrechen - und stirbt wenig später mit 57 Jahren während einer Reise in Hamadan.

Mal soll er 21 Haupt- und 24 Nebenwerke auf allen wichtigen Gebieten vollendet haben, mal schreibt man ihm 99 Bücher zu.

Dante versetzt ihn in der Göttlichen Komödie mit seinen muslimischen Glaubensbrüdern Averroes und Saladin ins 'nobile castello' im Limbus der Hölle, wo ansonsten nur Personen der vorchristlichen heidnischen Antike angesiedelt sind: entgangen der ewigen Verdammnis durch tugendhafte Lebensführung.

In



studiert der Protagonist bei ihm Medizin.

Avicenna ist sein latinisierte Name. Der Perser Abu Ali al-Husain ibn Abdullah ibn Sina ist eine der berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit, geboren 980 in Afschana bei Buchara, einer Kleinstadt im heutigen Usbekistan. Physiker, Philosoph, Jurist, Mathematiker, Astronom, Alchemist, Musiktheoretiker und Arzt, pägt als solcher Geschichte und Entwicklung der modernen Medizin maßgeblich. Zitat: "Ich halte die Medizin für keine besonders schwierige Wissenschaft, und natürlich habe ich sie in kürzester Zeit herausragend beherrscht".

Er wächst mit Arabisch, damals Lingua franca auf. Mit Zehn kann er den Koran auswendig, studiert autodidaktisch Jura, Philosophie, Logik, Werke des Euklid und den Almagest, ein Gemüsehändler lehrt ihn indische Mathematik und Algebra. Dann wird er Mediziner, mit 21 verfasst er sein erstes Buch.

Wegen der politischen Verhältnisse lange Flucht und Wanderungen.

Ein Schüler: "Bei dem Meister waren alle Kräfte stark entwickelt, wobei unter den Kräften des begehrenden Seelenteils die sexuelle am stärksten und übermächtigsten war. Er war oft davon in Anspruch genommen, was sich auf seine Konstitution auswirkte." Avicenna schreibt, lehrt und praktiziert. "Ich habe lieber ein kurzes Leben in Fülle als ein karges langes Leben".

Seine Philosophie wurzelt in der griechischen Tradition. Die Logik des Aristoteles war sein geistiges Fundament - bis hin zur Überzeugung, er könne die Existenz Gottes mit den Mitteln der Wissenschaft beweisen. Er steigt posthum zum "obersten Scheich unter muslimischen Intellektuellen" auf,



Ajatollah Chomeini

empfiehlt seinen Studenten die Lektüre der Schriften Avicennas. Heute säße dieser im Iran vermutlich hinter Gittern.

Der Freigeist lehrt jahrelang an Irans Fürstenhöfen, zuletzt in Isfahan, laut Zeitgenossen äußerlich wohlgeraten und verfehlt seine Wirkungen auf Frauen nicht.

Avicenna experimentiert mit bekannten Kräutern und Gewächsen und erweitert das Arsenal der Arzneien deutlich. In seinem Hauptwerk, "Kanon der Medizin", listet er 750 Heilmittel auf. Die Medikamente verschreibt Avicenna gegen Koliken, aber auch gegen Depressionen und Liebeskummer.

Avicenna begradigt die Wirbelsäule eines Patienten

Etliche Jahrhunderte vor der Erfindung des Mikroskops identifiziert der turbantragende Medicus "kleine Organismen, die durch Luft und Wasser wandern und Krankheiten verursachen". Hygiene und Sauberkeit empfiehlt er als oberste Tugenden. Immer wieder legt der Meister selbst Hand an, operiert Kranke, trägt einen grünen Arztkittel.

Die Anatomie des menschlichen Körpers gibt ihm häufig Rätsel auf. Dem Muslim ist das Sezieren von Leichen nicht gestattet. Über die Organe beschafft er sich Informationen bei Galen. Im Gehirn sieht er eine Einrichtung, das Herz vor Überhitzung zu schützen.

Die Figuren Benjamin Tudelensis und Abraham Jarchi sind wieder ein bewusster "Hash" Brownes:

Bei Abraham Jarchi dürfte es sich um Salomon Jarchi (Rabbiner und Autor eines umfassenden Kommentars zum Talmud und zu den Tanach) oder Isaacites oder Rashi handeln, oder eine Verbindung aus allen, wahrscheinlich in Lunel geboren, Einzelheiten sind streitig. Benjamin von Tudela (der bedeutendste jüdische Reisende des Mittelalters, sein Reisebericht "Massaot Binjamin mi-Tudela") erwähnt einen Rabbi Solomon und lobt die Juden von Lunel. Die Mauern von Montpellier werden erst im 13. Jahrhundert gebaut, waren daher für Tudela nicht verfügbar, um Manuskripte zu deponieren.

Ob Marius, Giambattista Marino, (1569 bis 1625) schwülstiger und streitsüchtiger italienischer Dichter, etwas über Avicenna schreibt, ist schwer auszumachen, dass Avicenna auf dem Rad gestorben sei, ist eine Verwechslung Averroes'.