Skradin an der Krka zählt zu den ältesten Städten in Kroatien. Zwischen 1522 und 1684 osmanisch, danach wieder bis 1794
venezianisch. Später bersetzt es Napoleon, dann Österreich-Ungarn.
Hauptattraktion sind die Krka-Wasserfälle, deren größter, Skradinski Buk, nach Skradin benannt und Drehort
der Winnetou-Filme aus den 60er Jahren ist.
Die vielen kleinen Dörfer im und um den Nationalpark und die ehemalige Mühle zeigen, dass die Krka und ihre Ufer
zwar schon immer Menschen in ihren Bann zog, der Schutz und die Bewahrung der Natur aber eine relativ neue Idee ist.
1948 stuft man den Flussverlauf erstmals als “seltenes Naturgut” ein, der erste Schritt zur Gründung des späteren Nationalparks.
Mit neuen industriellen Möglichkeiten verändert sich auch der Blick auf den Fluss. Man überlegt,
Wasserkraftwerke an den Ufern der Stromschnellen oder oberhalb der Wasserfälle zu errichten. Kompromissbereit
wird zwischen wirtschaftlichem Nutzen und der Verantwortung gegenüber der Natur -
sowie natürlich auch dem Prestige und Tourismus, den ein Nationalpark mit sich bringt - abgewogen und das Gebiet schließlich begrenzt:
Das Wasserkraftwerk Miljacka II steht weit oben in der Nähe der Quelle und muss den Naturschutzregeln konform operieren.
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Smokvica
Mana
Die Ankerbucht auf der Nordwestseite wimmelt von Touris, die dort zum Baden und Besichtigen hingeschifft werden.
Oben auf der unbewohnten Insel die eindrucksvollen Kulissenreste eines Piratennestes aus dem Film "Raubfischer in Hellas" mit Maria Schell, gedreht 1959 hier.
Die New York Times verreißt die englische Fassung "As the Sea Rages" so: "Das Drama, das sich mit dem Frust eines Festlandtypen und eines
Inselmädchens befasst, das sich der Rache eines brutalen Anführers der Inselfischer entziehen möchte, ist ein schwaches Stück Unterhaltung,
unzusammenhängend und ohne Spannung mit Ausnahme einiger Vorfälle, in denen Männer verbissen gegen die See ankämpfen."
Siehe youtube -->
Auch die Dreharbeiten sind seltsam: Cliff Robertson erleidet einen Nervenzusammenbruch und Cameron Mitchell setzt sich nach Triest ab, er will vor Weiterarbeit die komplette Gage ausbezahlt bekommen.
Hintergrund des Film ist der Roman "Raubfischer in Hellas" von Werner Helwig, in dem sein Freund, der Aussteiger Hochhauser,
(siehe Fundstück -->) Vorbild der Clemens-Gestalt ist. In den 1950er Jahren kommt es zu einem jahrelangen Streit zwischen Hochhauser und Helwig, als das Buch verfilmt werden soll. Hochhauser will seine Lebensgeschichte nicht im Film verarbeitet haben, man schreibt das Drehbuch zu einer reinen Liebesgeschichte um, und erst 1959 kann es Horst Hächler verfilmen.
Und aktuell: 30 Jahre nach Hochhausers Tod erscheint 2010 der Roman "Wer erinnert sich an Alfons?" von Kostas Akrivos (deutsch "Alfons Hochhauser – Der Barfußprophet von Pilion")
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Der Naturpark Telašcica im äußersten Süden der Insel Dugi Otok erstreckt sich über die Bucht gleichen Namens, die sich über 4sm tief in die Insel zieht: der größte Naturhafen des Zadarer Archipels.
Dort besuchen wir den Salzsee Mir ('Frieden') - 2 km Durchmesser - mit eigenartigem Salzwasser - zwei bis drei Grad wärmer als das Meerwasser, dem man medizinische Besonderheiten zuschreibt.
Wir erklimmen die Steilküste draußen am offenen Meer und bewundern alte Pinien, die das vor Jahren wütende Feuer stark dezimierte.
Das Essen in der Kneipe war überteuert und schmeckte suboptimal.
Kornaten
Auf der Adria zu fahren und die Kornaten nicht zu sehen, wäre dasselbe, wie nach Rom zu kommen,
und den Petersdom nicht zu besuchen. Besuch ist Pflicht, die Inseln, sie revanchieren sich, lösen
Begeisterung aus mit ihrer Schönheit, Großartigkeit und Ruhe ...
Äolus sorgt für ausreichende Winde, lasst uns Segel setzen, um unsre Spur durchs glasklare und
veilchenblaue Meer zu ziehn!
Lasst uns durch den Archipel kreuzen!
Wir spüren Energie in uns einfließen, wir verwandeln uns in etwas Unwirkliches, was uns umgibt.
Jedes Riff, jede Klippe, die senkrecht ins Meer fällt, jeder Felsen, der aus dem Meer ragt, gestaltet
vom tausendjährigen Spiel des Wassers, jede der 140 Inselchen, vor denen schützend die größte - die Insel Kornat -
liegt, hat etwas Besonderes. Als ob sie uns Geschichten erzählen wollten, vielleicht einen Vers oder nur
den Akkord aus einem uralten Liebeslied ...
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Zum Film
Die Kornaten wirken außer Zeit und menschlicher Reichweite, dennoch waren sie nie ganz verlassen:
Römische Überreste, byzantinische Festungen, Hirten- und Fischerhütten legen beredtes Zeugnis ab ...
Und heute hütet der Nationalpark das tausendjährige ökologische Gleichgewicht der Kornaten.
Die Anfänge der Fischerei bei den Kroaten, dem Volk aus dem Inneren der eurasischen Landmasse,
liegen an diesen Küsten: die ersten geschriebenen Spuren datieren vom Ende des 10. Jahrhunderts, als die neue Bevölkerung sich
mit jener des byzantinischen Dalmatiens vermischte.
George Bernard Shaw schreibt:
Am letzten Tag der Schöpfung der Welt wollte Gott sein Werk krönen und schuf aus Tränen,
Sternen und seinem Atem die Kornati.
Die Legende, auf die sich Shaw bezieht, erzählt, die Kornati seien aus ein wenig weißen Gesteins entstanden, das Gott bei der Schöpfung der Welt übrig blieb, dies verstreute er und beschloss, daran nichts mehr zu ändern.
Die Kornaten waren nicht immer so kahl. Noch in römischer Zeit bedecken sie Wälder. 1.300 vor Chr. beginnen die Illyrer, sie abzuholzen. Sie wollen Weideland und Holz gewinnen. Das witterungsfeste Eichenholz eignet sich besonders gut zum Boots- und Hausbau und als Heizmaterial.
Und zur Schaffung von Weideland zündeten die Schäfer ganze Inseln einfach an. 1850 brennt der Wald auf Kornat 40 Tage lang!
Mit der Abholzung der Wälder verkarsten die Inseln, die Erde wird weggespült, der Felsen vom Wasser zerfressen. Zurück bleibt
eine bizzare Inselwelt: Paradies für Taucher und Segler.
Manche der Eilande tragen skurrile Namen: "Opa", "Oma", "Große Hure" oder "Kleiner Weiberarsch".
Lesenswert: Doku Kornaten
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