LEUTE







Fabergé, Peter Carl [S. 34f "Fabbe"]
(1846 - 1920). Russischer Goldschmied und Juwelier, berühmt durch seine überaus kunstvollen und opulenten Schmuckstücke, insbesondere die sogenannten Fabergé-Eier.
Aus einer hugenottisch-deutsch-baltischen Juwelierfamilie, mit Bruder Agathon Ausbildung in Dresden 1870 Rückkehr nach St.Petersburg, Carl übernimmt das Juweliergeschäft der Familie. Arbeit als Juwelier, daneben in der Petersburger Eremitage Instandsetzung der umfangreiche Schmucksammlung. Zu jedem Osterfest entsteht Fabergé-Ei, das Zarin Dagmar von Dänemark als Geschenk erhält. Mit den Kronjuwelen, den offiziellen Krönungsgeschenken an Nikolaus II. und vielen von der Zarenfamilie in Auftrag gegebenen Arbeiten, zumeist originalgetreuen Kopien, entstehen bis 1916 die meisten Werke.
Die Familie unterhält Niederlassungen in Moskau, Odessa, Kiew und London mit mehr als 700 Mitarbeitern, alleine 500 in St.Petersburg, bis 1917, als die Revolution sein Handwerk beendet, entstehen ungefähr 150.000 Stücke. Fabergé verkauft seine Geschäftsanteile an seine Angestellten und flieht über Finnland nach Wiesbaden und stirbt in Lausanne.
Tradition der Fabergé-Eier durch die Pforzheimer Juwelenmanufaktur Victor Mayer autorisiert weitergeführt.
Erstes Fabergé-Ei, das nach der Oktoberrevolution wieder offiziell Einzug in den Kreml hält: „Gorbatschow-Friedens-Ei“, das Gobartschow anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises erhält.







Karl XIV. Johann [S. 32]
(1763 - 1844) französischer Kriegsminister, Marschall von Frankreich, Fürst von Ponte Corvo, Oberbefehlshaber der alliierten Nordarmee gegen Napoleon, 1818 bis 1844 als Karl XIV. Johann König von Schweden, als Karl III. Johann König von Norwegen.
Die alte Nachbarin der Mutter Karlssons (1905) durfte sich als 14jährige vor Majestät verbeugen, - wenn das etwa 1843 war, ist sie 1829 geboren, und folglich 76 gewesen, als er zur Welt kommt ...
Jean-Baptiste Bernadotte ist ein französischer Revolutionsgeneral, der nach der französischen Eroberung der Österreichischen Niederlande, Hollands und des linken Rheingebietes unter Napoleon Bonaparte in der Italienarmee kämpft. Als kurzzeitiger Kriegsminister und angesehener Militär ist er Konkurrent Napoleons. Seine Frau Désirée Clary, eine ehemalige Verlobte Napoleons, ist die Schwägerin von Joseph Bonaparte. Zwischen Napoleon und ihm herrscht eine Art Hass-Liebe. Bis 1810 ist er Gouverneur des Kurfürstentums Hannover, Ansbach und der Hansestädte. 1809 mit Napoleon zerstritten, verteidigt er aber erfolgreich Frankreich, als die Briten in Holland landen.
1810 wird er vom kinderlosen König Karl XIII. adoptiert und schwedischer Thronfolger. Als Oberbefehlshaber der Nordarmee, bestehend aus Preußen, Russen und Schweden ist er in der Völkerschlacht bei Leipzig zurückhaltend. Er begründet Schwedens Neutralitätspolitik und wird 1818 Karl XIV. Johann König von Schweden, wo die Dynastie Bernadotte noch heute regiert.


Lenin, Wladimir Iljitsch [S. 36]
(1870 - 1924) russischer kommunistischer Politiker und Revolutionär und marxistischer Theoretiker, Vorsitzender der Bolschewiki-Partei und der aus ihr hervorgegangenen Kommunistischen Partei Russlands (1912–1924), Regierungschef Sowjetrusslands (1917–1922) und danach der Sowjetunion (1922–1924), die er gründet.
Nach der Hinrichtung seines Bruders wegen eines geplanten Attentats auf den Zaren schließt er sich den marxistischen Sozialdemokraten an und geht in den Untergrund. Mehrmals emigriert er, meistens in die Schweiz. 1903 gündet er die Partei der Bolschewiki, der späteren Kommunistischen Partei.
Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) erlangt unter Lenins Führung in der Oktoberrevolution die Macht, löst die verfassungsgebende Versammlung gewaltsam auf und schränkt die Meinungsfreiheit ein. Gegen Ende des Bürgerkriegs, 1922, gründen die Bolschewiki die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken.
Lenin ist schon schwer krank und stirbt 1924.
Seine Beurteilung ist umstritten. Jedenfalls wird aus seiner Theorie der Marxismus-Leninismus.




Merezkow, Kirill Afanassjewitsch [S. 269ff]
* 1897 (er war 1953 56, nicht 65 Jahre alt) + 1968
Merezkow, den Karlsson 1953 südlich von Wladiwostok trifft, ist Kind einer armen Bauernfamilie. Er besucht bis 1912 die Elementarschule und arbeitet in der elterlichen Landwirtschaft mit. Bis 1915 Schlosserlehre und Besuch der Abendschule, um die Hochschulreife zu erhalten. Gleichzeitig beginnt seine Kerriere bei den Bolschewiki, 1917 wird er Mitglied der SDAPR und tritt in die Rote Garde ein. Wirkt an der Niederschlagung des Muromer Aufstands mit, einer Konterrevolution.
Er steigt stetig in der Armee auf und ist 1940 Stellvertreter des Volkskommissars (Ministers) für Verteidigung Timoschenko, dann Chef des Generalstabes und, nach dem Angriff Deutschlands 1941 gegen die Sowjetunion, Vertreter des Oberkommandos und Berater beim Hauptquartier. Kurz darauf verhaftete ihn der NKVD und foltert ihn schwer. Anfang September wird Merezkow wieder entlassen und kämpft an der finnischen Front. 1942 finden unter seinem Kommando blutige und erfolglose Offensiven gegen die deutschen Truppen statt. 1943 Beförderung zum Marschall der Sowjetunion und erfolgreiche Durchführung der Leningrad-Nowgoroder Operation 1944, die die deutsche Heeresgruppe Nord in das Baltikum zurückdrängt.
1945 übernimmt Merezkow den Befehl über die Fernostfront gegen Japan (Operation Auguststurm).
Nach Kriegsende dient er als Oberbefehlshaber in verschiedenen Militärbezirken.





Napoleon [S. 32]
Napoleon Bonaparte (1769 - 1821), französischer General, Staatsmann und Kaiser






Nikolaus II. [S. 35]
Nikolaj Alexandrowitsch Romanow (1868 - 1918), für den Allans Vater - überzeugt durch Febbe alias Carl - tiefes Mitleid hegt, regiert als letzter Zar 1894 bis 1917 in Russland, von der russ.-orth. Kirche als Heiliger verehrt.
Er ist der älteste Sohn von Zar Alexander III. und dessen Frau Maria Fjodorowna (geborene Prinzessin Dagmar von Dänemark), mit vielen regierenden hochadeligen Fürstenhäusern verwandt, etwa dem englischen Königshaus oder dem deutschen Kaiserhof. 1890 ist er Oberst und beendet sein Jura-Studiumen in Sankt Petersburg.
Dann schickt ihn der Zar zur weiteren Ausbildungszwecken auf eine ausgedehnte Weltreise. 1894 heiratet er Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt, seine Jugendliebe, sie haben 5 Kinder. 1894 stirbt Alexander III., Nikolai II. wird mit 26 neuer Zar, Sohn Alexei leidet an der Bluterkrankheit, 1906 wirbt die Mutter den Wanderprediger und angeblichen Wunderheiler Grigori Jefimowitsch Rasputin an, der bald am Zarenhof ein- und ausgeht. Die Krönungsfeierlichkeiten überschattet eine Massenpanik auf dem Moskauer Chodynkafeld, sie fordert 1.389 Menschenleben. Von Anfang an enttäuscht Nikolaus II. Hoffnungen liberaler Kreise auf Reformen und mehr Demokratie. Er ist konsequenter Vertreter des Gottesgnadentums und regiert Russland - wie seine Vorgänger - als autokratischer Alleinherrscher ohne politischen Weitblick und eine Staatskonzeption. Er verzettelt sich in Detailfragen, traf jede Entscheidungen selbst und lässt seinen Ministern kaum Spielraum, verweigert jede politische und soziale Reform, stützt seine Macht auf Adel, Armee und Bauerntum. Bürgertum und Arbeiterschaft fordern vergeblich Reformen, Nikolaus II. unterdrückt jede Opposition brutal, seine Geheimpolizei bringt politische Gegner in die sibirischen Arbeitslager.
Nach der vernichtenden Niederlage im russisch-japanischen Krieg von 1904/05 breitet sich eine Streik- und Demonstrationswelle über das ganze Land aus. Eine Demonstration in Petersbrug endet in einem Blutbad (Petersburger Blutsonntag), durch Zugeständnisse (Wahlen) kann die Revolution kanalisiert werden, und Nikolaus II. bleibt auf dem Thron.
Auch in der Außenpolitik bleibt Nikolaus II. konservativ. Er herrscht über die größte zusammenhängende Landmasse der Erde. Nach der Niederlage gegen Japan ist Russland in Asien an seine Grenzen gestoßen, richtete seine Expansionsvorstellungen auf den Balkan, wo noch immer das Osmanische Reich herrscht. Ziel des Panslawismus ist, alle slawischen Völker unter russischer Vorherrschaft zusammenzuführen und ein „Großslawisches Reich“ zu gründen.
Der Kriegsausbruch 1914 trifft Russland nahezu unvorbereitet. Das zahlenmäßig größte Heer der Welt ist mangelhaft ausgerüstet und ausgebildet. An der Ostfront entwickelt sich eine Patt-Situation.
Anfang 1917 ist die Moral der Truppen an der Front wegen militärischer Misserfolge, hoher Verlustzahlen und mangelhafter Versorgung äußerst schlecht. Immer mehr Regimenter verweigern dem Zaren ihre Gefolgschaft. Der Druck der Revolution wird immer größer, 1917 entsagt der Zar zugunsten seines Bruders, Großfürst Michail, dem Thron. Die Bolschewiken erschießen nach dem Sieg der Bolschewiki in der Oktoberrevolution von 1917 im Frühjahr 1918 Nikolaij II. samt Familie.