Im August 1992 ... machte ich mich auf eine Fußreise durch
die ostenglische Grafschaft Suffolk ...
selten habe ich mich so ungebunden gefühlt wie damals
bei dem stunden- und tagelangen Dahinwandern durch
die teilweise nur spärlich besiedelten Landstriche
hinter dem Ufer des Meers.
41:
Es war ein tief mit Wolken verhangener Tag, als ich,
im August 1992, mit dem alten, bis an die Fenster-
scheiben hinauf mit Ruß und Öl verschmierten Diesel-
triebwagen, der damals zwischen Norwich und Lo-
westoft verkehrte, an die Küste hinunterfuhr.
41:
Über Brundall, Brundall Gardens, Buckenham und Cantley,
42:
wo eine Zuckerrübenraffinierie mit qualmendem
Schornstein am Ende einer Stichstraße in einem grü-
nen Feld liegt wie ein Dampfer an einer Mole, folgt
die Strecke dem Lauf des Yare-Flusses , bis sie in Reed-
ham das Wasser überquert und in einem weiten Bo-
gen hineinführt in eine südostwärts bis an das Ufer des
Meers sich erstreckende Ebene.
Brundall
Brundallgardens
Buckenham
Cantley
Reedham
43:
Nach Reedham hielten wir in Haddiscoe
und Herringfleet,
zwei zerstreuten Ansiedlungen, von denen kaum
etwas zu sehen war. An der nächsten, zu dem Land-
schloß von Somerleyton (vgl. )
gehörenden Station stieg ich aus.
Einen Bahnhof gab es hier nicht, nur
einen offenen Unterstand. Ich ging den leeren Perron
entlang, auf der linken Seite die scheinbar unendliche
Weite des Marschlands, auf der rechten, hinter einer
niedrigen Ziegelmauer, das Gebüsch und die Bäume
des Parks. Nirgends ein Mensch, den man nach dem
Weg hätte fragen können. Früher, dachte ich mir, als
ich den Rucksack umhängte und auf dem Holzsteig
über die Geleise schritt, wird das anders gewesen sein,
55:
Eine gute Stunde brauchte ich, nachdem ich mich
von William Hazel verabschiedet hatte, von Somer-
leyton nach Lowestoft, zu Fuß die Landstraße entlang
und vorbei an dem großen, wie eine befestigte Stadt in
der Ebene liegenden Gefängnis von Blundeston, in dem meist um die zwölfhundert Inhaftierte ihre
Strafen verbüßen. Es war schon nach sechs Uhr
abends, als ich die Außenbezirke von Lowestoft erreichte.
Gefängnis von Blundeston
57:
Lowestoft
das Victoria
59:
Hafenbecken
60:
Zentralbahnhof
77:
Benacre Broad, Henstead
83f:
Covehithe
88ff:
Southwold
94:
... setzte mich bald auf eine Bank auf dem weiten,
Gunhill genannten Rasenplatz
99:
... so unmöglich war es mir auch an jenem Abend
auf dem Gunhill von Southwold, wirklich zu glauben,
daß ich vor genau einem Jahr vom holländischen
Strand aus nach England hinübergeschaut hatte. Ich
war damals, nach einer bösen, in Baden in der Schweiz
verbrachten Nacht über Basel und Amsterdam
nach Den Haag gefahren und hatte mich dort in
einem der zweifelhaften Hotels am
Stationsweg ein-
quartiert. Ich weiß nicht mehr, war es das Lord As-
qith, das Ariosto oder das Fabiola.
... spazierte ich ...
den Stationsweg hinauf Richtung Stadtzentrum, vorbei an der Bristol Bar, an Yuksels Café, an einer Videoboetik, an
Aran Turks Pizzaladen ... und einer Teppichhandlung ... Perzenpaleis
Erst später habe ich aus dem Hinterhof das Minarett hinaufragen sehen ...
(im Stationsweg 89
Stichting Islamitisch Centrum Moskee El Mohsenin)
101:
... gewissermaßen exterritorialen Gegend
... bei MacDonald's
102:
... im Mauritshuis
104:
als ich mch wieder auf meinen Weg machte...
am Ufer des Hofvijers
105:
die Parkstraat entlang in Rich-
tung
Scheveningen ...
als ich endlich den Strand erreichte.
...
Die Fassade des Kurhauses ragte auf vor mir
wie eine große Karawanserei
106:
in Amsterdam ...
Salon eines ... Privathotels
am Vondelpark
in Bad Kissingen...
Baden...
Zürcher See...
in der Lindauer Spielbank...
Besuch der alten Pinakothek und den am Grab
meines Namenspatrons in Nürnberg ...
110:
Flughafengebäude von Schiphol ...
Im Zug aus Amsterdam heraus ...
112:
Das kleine Propellerflugzeug, das zwischen Amster-
dam und Nowich verkehrt...
Unter uns lag ausgebreitet eine der am dichtesten be- ...
siedelten Regionen Europas
115:
Ich bin darum auch diesmal, meiner Gewohnheit entspre-
chend, gleich am ersten Morgen nach meinem Ein-
treffen in Southwold in den Reading Room hinein-
gegangen...
119:
Barrestaurant des Crown Hotels
165:
Unweit der Küste zwischen Southwold und der Ort-
schaft Walberswick führt eine schmale
eiserne Brücke
über den Blyth, auf dem vor Zeiten einmal schwere
Wollschiffe seewärts gegangen sind.
186:
.. als ich von der
Brücke über den Blyth ein Stück weit entlang der auf-
gelassenen Bahnstrecke ging und dann von dem höher
gelegenen Gelände hinab in die Marschebene, die sich
von Walberswick südwärts erstreckt bis nach Dunwich
Einschub:
201:
... als ich am Mittag nach einer Rast am Strand zu der
einsam über dem Meer gelegenen Heide von Dun-
wich hinaufstieg.
203:
Mein Weg von Dunwich aus führte zunächst an den
Ruinen des Franziskanerklosters vorbei
205:
wanderte ich auf der hellen Sandbahn dahin ...
206:
plötzlich draußen auf der Landstraße ...
208:
Zwei Stunden zirka nach meiner wunderbaren Be-
freiung aus dem Heidelabyrinth erreichte ich endlich
die Ortschaft Middleton ...
209:
ehe ich die letzten paar hundert Meter
bis zum Haus Michaels, zurücklegte, an die Kirchhofsmauer gelehnt
212:
Ein paar Tage wanderte ich
damals ... durch die kein Ende neh-
menden Straßenzüge von Charlottenburg, bis ich mich unversehens eines Nachmittags wiederfand vor
dem ... Mietshaus in der Lietzenburgerstraße.
213:
und ging, ohne Ziel ...
geradeaus immer fort,
bis über das Westkreuz oder das Hallesche Tor oder
den Tiergarten hinaus,
229:
Am Tag nach meinem Besuch in Middleton ... in der Bar des
Crown Hotels Soutwold
231:
Am Morgen ...
bin ich mit de Jong nach Woodbridge hin-
untergefahren, ... den verlassenen Park von
Boulge, den zu besuchen ohnehin mein Vorhaben gewesen war.
232:
ging ich zuerst von
der A12 quer über die Felder nach
Bredfield hinüber
Reste
242:
Von Woodbridge aus fuhr er den
Deben hinab
und die Küste hinauf bis
Lowestoft
Auch weiter hinaus auf den deutschen Ozean segelte FitzGerald...
Im Spätsommer 1863 beschloss FitzGerald, mit der Scandal nach Holland
hinüberzufahren, ...
Nach der Ankunft in Rotterdam überredete ihn sein Reisebegleiter...
zunächst die große Hafenstadt zu besichtigen.
Und also sind wir den ganzen Tag in einem offenen Wagen unterwegs gewesen,
einmal in dieser Richtung und einmal in jener, bis ich überhaupt nicht mehr wußte, wo ich war,
Der darauffolgende Tag verging in Amsterdam auf ähnlich unangenehme Weise,
und erst am dritten Tag langten wir endlich, nach allerhand dummen Zwischenfällen,
im Haag an
243
unverzüglich nach Rotterdam zu fahren und Segel zu setzen nach Hause
245:
Im Juni 1883 machte er sich das letzte mal auf diese Reise
Merton ist von Woddbridge ungefähr sechzig Meilen entfernt,
aber die Bahnfahrt über das komplizierte Streckennetz ...
nahm mit fünfmaligem Umsteigen einen ganzen Tag in Anspruch.
246:
In Merton wurde er von Crabbe mit dem Dogcart von der Bahn abgeholt
...war es wie dereinst, als er,
in der Postkutsche von Leicester nach Cambridge unterwegs
246:
als ich von Boulge
Park nach Woddbridge hineinwanderte, wo ich im Bull Inn
über Nacht blieb.
247:
eines am Fuß der
Slieve Bloom Mountains
in Irland gelegenen Land-
sitzes, wo ich vor einigen Jahren einmal kurze Zeit zu
Gast gewesen bin.
248:
Ich hatte mich, von den Bergen herabkommend, in einem
kleinen dämmrigen Laden in
Clarahill
nach einer
Unterkunftsmöglichkeit erkundigt
Mr. O'Hare hat mich dann in seinem Lieferwagen zu
den Asburys hinausgefahren
263:
Berlin im März 1993. Ich bin mit der U-Bahn zum Schlesischen Tor
gefahren und nach einigem Herumgehen in der dortigen trost-
264:
losen Gegend auf ein kleines Häufchen von Menschen
gestoßen, das vor einem erwahrlosten Gebäude wartete
[bei dem Gebäude handelt es sich um den Flachbau an der Ecke
Cuvrystraße/Schlesische Straße, heute der Szeneclub "Lido";
In der Nachkriegszeit befand sich in diesem Gebäude ein Kino,
später, bis etwa 1996, die Probebühne der "Berliner Schaubühne"]
264:
Gute vier Stunden geht man von Woodbridge bis
nach Orford ans Meer hinunter
274:
Als
ich, unweit von Orford und müde schon von dem
langen Weg in einen Sandsturm geriet ...
Als ich endlich anlangte in Orford, bin ich als erstes
auf das Dach des Burgfrieds
gestiegen, von dem aus
man über die niedrigen Ziegelhäuser des Orts ...
277f:
Ich für
meinen Teil entsinne mich noch genau, wie ich bei
meinem ersten Besuch in Orford im Jahr 1972 am
Hafen gestanden bin und hinübergeschaut habe auf
das von den Einheimischen meistens nur als The Island
bezeichnete, einer fernöstlichen Strafkolonie glei-
chende Gelände. Ich hatte zuvor auf der Karte die
eigenartige Ausformung der Küste bei Orford studiert
und war angezogen gewesen von der sozusagen extra-
territorialen Landzunge von Orfordness, die sich,
Stein für Stein, über einen Zeitraum von Jahrtausen-
den hinweg von Norden her vor die Mündung der
Alde geschoben hat, und zwar derart, daß der in sei-
nem Unterlauf Ore genannte Tidefluß, ehe er sich ins
Meer ergießt, auf einer Strecke von zirka zwölf Meilen
knapp hinter der heutigen beziehungsweise vor der
ehemaligen Küste entlangfließt. War damals, bei mei-
nem ersten Aufenthalt in Orford, ein Übersetzen auf
»die Insel« ausgeschlossen gewesen, so stand einem
solchen Vorhaben jetzt nichts mehr entgegen. Das
Verteidigungsministerium hatte den geheimen For-
schungsbetrieb vor einigen Jahren aufgelassen, und
einer der beschäftigungslos an der Hafenmauer sitzen-
den Männer erbot sich ohne weiteres, mich für ein
paar Pfund hinüberzufahren und später, wenn ich
meinen Rundgang gemacht hätte und ihm von der
anderen Seite her winkte, wieder zurückzuholen. ...
279:
Am jenseitigen Ufer angelangt, verabschiedete ich
mich von meinem Fährmann und wanderte, nachdem
ich über den hohen Damm geklettert war, eine teil-
weise schon überwachsene Asphaltbahn entlang durch
ein farbloses, weithin sich ausdehnendes Feld.
285:
Einschub:
Nach dem Aufenthalt in Orford bin ich
... über Woodbridge landeinwärts nach Yoxford
gefahren und von dort aus zu Fuß in nordwestlicher
Richtung auf einer ehemaligen Römerstraße in die
sehr dünn besiedelte Gegend hineingegangen, die sich
unterhalb des Landstädtchens Harleston ausdehnt.
... Beinahe vier Stunden bin ich unterwegs gewesen ...
286:
Es war Nachmittag, als ich anlangte an dem Fahrweg, der über einen sogenann-
ten cattle-grid von der Römerstraße hinabführt durch eine Weide
zu der von einem dunklen Wassergraben umgebenen Moat Farm
295:
... und nun nach Harleston weitergehen wolle, meinte Alec, ich könnte mit ihm mit dem Wagen fahren.
... am folgenden Morgen das
verließ und in östlicher Richtung aus der Stadt in die Felder ging.
296:
Etwa alle zwei Meilen kommt man
durch eine selten mehr als ein Dutzend Häuser zäh-
lende Ortschaft, und diese Ortschaften sind aus-
nahmslos benannt nach dem Namenspatron der je-
weiligen Pfarrkirche, heißen also St. Mary und St.
Michael, St. Peter, St. James, St. Andrew, St. Law-
rence, St. John und St. Cross, weshalb auch der ganze Landstrich von seinen Bewohnern bezeichnet wird
als The Saints. ...
als gegen Mittag mein Ziel, der runde Turm der
Kirche von Ilketshall St. Margaret
in der Ferne auftauchte.
Eine halbe Stunde später saß ich ... auf dem Friedhof
der .... Gemeinde.
307:
Ich hatte noch eine Stunde zu gehen von Ilketshall
St.Margaret bis nach Bungay hinein und eine zweite
Stunde von Bungay über die Marschwiesen des Wave-
308:
ney-Tals auf die andere Seite von Ditchingham.
Ditchingham Lodge
Ich stieg die Anhöhe hinauf bis zur Haupt-
straße und ging dann über die Stoppelfelder zu dem
ein gutes Stück außerhalb von Ditchingham gelegenen
Kirchhof
310:
Der Friedhof von Ditchingham war beinahe die letzte
Station meiner Wanderung durch die Grafschaft Suf-
folk ...
wieder zur Hauptstrasse hinauf
- und dann ein kleines Stück Richtung Norwich
bis zur
Mermaid in Hedenham...
Von dort
konnte ich zu Hause anrufen, um mich abholen
zu lassen. Der Weg...
führt an Ditchingham Hall vorbei
... Haus, das weit zurückgesetzt oberhalb eines
Serpentinensees in ...der Parklandschaft liegt