Schon die Vorgängerbrücke der Karlsbrücke
,
die Judithbrücke, die erste Prager Steinbrücke, hat beidseits Brückentürme.
Das Hochwasser 1342 zerstört die Brücke, ein Torturm, später in das Malteserkloster einbezogen, bleibt
am linken Ufer erhalten, er ist heute der niedrigere der beiden Türme, der unversehrte Turm der Judithbrücke.
Im Jahr 1591 wird er im Renaissancestil umgebaut.
Der zweite Turm, der höhere Kleinseitner Brückenturm,
lehnt sich äußerlich an den am rechten Ufer stehenden Altstädter Brückenturm an, die Kleinseitner Türme
werden im 15. Jahrhundert miteinder verbunden.
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Tuitio fidei et obsequium pauperum
Souveräner Malteserorden
Er hat eigene Währung, Hymne und Kfz-Kennzeichen.
Der "Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta -
früher zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta" ist souveränes, nichtstaatliches
Völkerrechtssubjekt und ein Relikt aus dem Mittelalter im Kampf gegen den Orient mit 13.500 Rittern und Damen,
die meist aus ehemaligen Ritterfamilien stammen, gleichzeitig ein Ritterorden und ein kirchlicher Orden.
Die katholische Ordensgemeinschaft, im 11. Jahrhundert in Jerusalem während des Ersten Kreuzzugs
gegründet, hat heute zum Ziel, Alte, Behinderte, Flüchtlinge, an tödlichen Krankheiten Erkrankte und Leprakranke
weltweit karitativ zu unterstützen.
Ein dunkle Rolle spielt der Orden wieder zur Zeit der Naziherrschaft in Prag.
Franz Werner Bobe (1902 - 1947), ab 1939 bzw. 1941 Prior des Malteserkonvents,
arbeitet mit der Gestapo, die in Prag ihr zentrales Kirchenreferat einrichtet, und dem
SD zusammen, ist V-Mann des Leiters des Kirchenreferats der Gestapo
Kurt Oberhauser, dem er zahlreiche Menschen ans Messer liefert (vor allem Deutsche, auch
den Bürgermeister von Prag) und Informationen über das kirchiche "Innenleben" - auch unter Bruch
des Beichtgeheimnisses - weitergibt. Er lässt sich großzügig mit Geld, Alkohol und Zigaretten "entlohnen". Nach dem
Attentat auf Heydrich (siehe
)
liefert er der Gestapo die Pläne der Cyril-und-Method-Kirche in der Resslova, wo sich
die Attentäter verstecken.
Das Außerordentliche Volksgericht in Prag verurteilt ihn zum Tod, 1947 Hinrichtung.
Seit 1990 ist der Orden wieder in Prag akkredidiert: GRAND PRIEURE DE BOHEME DE L’ORDRE DE MALTE
Lázenšká 2
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