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2007 Madame Geneva's



I'm a maker of ballads right pretty
I write them right here in the street
You can buy them all over the city
yours for a penny a sheet
I'm a word pecker out of the printers

I'll write up a scene on a counter
- confessions and sins in the main, boys
confessions and sins in the main

Then you'll find me in Madame Geneva's
keeping the demons at bay
There's nothing like gin for drowning them in
but they'll always be back on a hanging day

They come rattling over the cobbles
they sit on their coffins of black
Some are struck dumb, some gabble
top-heavy on brandy or sack

The pews are all full of fine fellows
and the hawker has set up her shop
As they're turning them off at the gallows
she'll be selling right under the drop, boys
selling right under the drop

Then you'll find me in Madame Geneva's
keeping the demons at bay
There's nothing like gin for drowning them in
but they'll always be back on a hanging day

on a hanging day

Ich bin Balladenschreiberin und zwar eine richtig gute
Ich schreib sie genau hier in den Straßen
Du kannst sie überall in der Stadt kaufen
für einen Penny das Blatt sind sie dein
Ich bin die Wortfickerin der Drucker

Ich werde eine Szene schreiben am Tresen
Geständnisse und vor allem Sünden, Boys
Geständnisse und vor allem Sünden

Dann findest du mich bei Madame Geneva's
wo ich die Dämonen in Schach halte
Es gibt nichts Bessres als Gin um sie zu ertränken
aber am Hinrichtungstag sind sie wieder da

Sie kommen übers Kopfsteinpflaster gerattert
sie sitzen auf ihren schwarzen Särgen
Einige sprachlos vor Entsetzen, einige brabbeln
hackevoll mit Brandy oder Sherry

Die Zuschauerstühle alle besetzt mit feinen Typen
und Straßenhändler haben ihre Geschäfte geöffnet
Als man sie bei den Galgen abstellt
verkauft sies genau unter dem Galgen, Boys
verkauft sies unter dem Galgen

Dann findest du mich bei Madame Geneva's
wo ich die Dämonen in Schach halte
Es gibt nichts Bessres als Gin um sie zu ertränken
aber am Hinrichtungstag sind sie wieder da

am Hinrichtungstag

Gin Lane, from Beer Street and Gin Lane
Gin, cursed Fiend, with Fury fraught,
Makes human Race a Prey.
It enters by a deadly Draught
And steals our Life away.
Virtue and Truth, driv'n to Despair
Its Rage compells to fly,
But cherishes with hellish Care
Theft, Murder, Perjury. Damned Cup!
that on the Vitals preys
That liquid Fire contains,
Which Madness to the heart conveys,
And rolls it thro' the Veins.

Die Zeit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts heißt Gin (Geneva) "Gin Craze", als der Verbrauch in Großbritannien, vor allem in London rapide steigt.
Daniel Defoe:" ... the Distillers have found out a way to hit the palate of the Poor, by their new fashion'd compound Waters called Geneva, so that the common People seem not to value the French-brandy as usual, and even not to desire it".
Viele Menschen betreiben Alkolholmissbrauch, eine Epidemie extremer Trunkenheit beginnt, gefolgt von moralischer Empörung und Gesetzen, um den Verbrauch von Gin zu steuern, der (auch "Mother's Ruin" oder "Madam Geneva" genannt - Rechtschreibfehler von Genever) größte Besorgnis in der Öffentlichkeit hervorruft.

Mark Knopfler erzählt davon, wie die Hinrichtungen seinerzeit als unterhaltsame Spektakel auf Jahrmärkten veranstaltet wurden. Damals hängt man Menschen schon wegen geringster Vergehen wie z.B kleinere Formen von Diebstahl oder Mundraub. Und jemand verkauft Einblattdrucke mit dem Inhalt der letzten Geständnisse der Verurteilten. Dabei macht sie sich nicht einmal die Mühe, etwas wirklich Gehörtes zu schreiben, sondern erledigt das am Tresen von Madame Geneva´s aus.

Auf dem Weg zur Hinrichtung gewährt man den Verurteilten einige Halte in den Pubs der Straße und erlaubt ihnen, Alkohol zu trinken bis sie "top-heavy on Brandy or Sack" (mit Brandy oder Sherry abgefülllt) sind.

Hinrichtungsplatz ist das berüchtigte Tyburn, dort, wo heutzutage der Marble Arch steht.
Die Verurteilten sind 3 Meilen vom gefürchteten Tyburn-Galgen entfernt inhaftiert, am Hinrichtungstage müssen sie auf ihrer letzte Reise durch enge Straßen über das Kopfsteinpflaster rattern, bis die Hinrichtungsstätte unter dem Gejohle der Menge erreicht ist. Die aufgebrachte Meute steht Spalier, beschimpft die Verurteilten und bewirft sie mit allerlei Gegenständen.
Der Henker legt den Verurteilten den Strick um den Hals, während sie auf ihren Särgen auf den Karren sitzen, und lässt dann den Wagen einfach anfahren, bis alle Verurteilten sich an ihrem Strick in den Tod schaukeln. Gleich zu Füssen und ganz in der Nähe der Strangulierten, die mit dem Tode ringen, verkauft die Balladendichterin die Kopien der Geständnisse der Verurteilten für einen Äpple und ein Ei ...


William Hogarth: Gin Lane 1751

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