Das gesamte Wissen
von quantitativ fassbaren Gesetzmäßigkeiten
seelischer Leistungen gegenüber der Außenwelt
kann als Psychophysik im engeren Sinn bezeichnet werden.
Wilhelm Wirth
Erfinder der Psychophysik
Sein Leben in Bildern
und
Kindheitserinnerungen an Wunsiedel und Bayreuth
Wilhelm Wirth, mein Großvater, 1876 in Wunsiedel geboren, gilt als Wegbereiter der experimentellen Psychologie.
Dessen Großvater Christlieb Wirth (1799-1882) war Pfarrer und macht sich dadurch einen Namen, Theodor Körner und seine Lützower Jäger
in Eichigt im sächsischen Vogtland 1813 gastlich aufzunehmen
, wo der früh im Kampf
gegen Napoleon gefallene Freiheitskämpfer und Dichter unter der (noch heute im Saft stehenden) "Körnerlinde" seine patriotischen Lieder singt.
Der Vater Wilhelms, Christian Wirth (1843-1924) ist Gymnsasialdirektor in Bayreuth.
Seine Frau Clotilde und Mutter ihrer drei Kinder stirbt an einem ärztlichen Kunstfehler
nach nur 10jähriger, aber sehr glücklicher Ehe mit Christian, der sich zur Wiederverheiratung nicht entschließen
kann und seine drei Buben allein aufzieht.
Geburtshaus in Wunsiedel, Maximilianstr. 22
dort die Erinnerungstafel:
Sommer 1878
Sommer 1881, mit seinem 1873
geborenen Bruder Heinrich Wirth
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Elterliche Wohnung Bayreuth ab 1881, altes Schloss: 2. Stock rechts
1892: Gymnasiast
8. Gymnsialklasse, Wirth Mittelreihe stehend, 2. v. r.
Juli 1894: Abituria Humanistisches Gymnsium Bayreuth, Wirth hinten 3. v. l.
München 1898: stud.phil. et jur.
Bayreuth 1899: Einjährig-Freiwilliger 7. KpInfRegt 7
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1902: Dr. phil Privatdozent Universität Leipzig
Universität Leipzig, Augustusplatz, wo Wilhelm Wirth 44 Jahre als Hochschullehrer wirkt.
Rechts Paulinerkirche
1902 feiert Wilhelm Wundt seinen 70. Geburtstag in Tambach im Thüringer Wald. Wundt, Gründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
mit einem systematischen Forschungsprogramm an der Universtät Leipzig (1879), gilt als Begründer der Psychologie als eigenständiger
Wissenschaft und Mitbegründer der Völkerpsychologie.
Wirth war Assistent an seinem Institut und habilitiert sich 1900 mit einer Arbeit über den Fechner-Helmholtz'sche Satz über negative
Nachbilder und seine Analogien.
Bei eingangs genannter Geburtstagsfeier wird das von Wirth über 40 Jahre redigierte "Archiv für die gesamte Psychologie" gegründet.
Foto unten, v.l.n.r:
stehend: Eleonore Wundt, Dr. Mosch, Professoren Külpe, Meumann, Kirschmann, Fräulein Reinecke
sitzend: Geheimrat Kraepelin, Wilhelm Wundt, Gattin, Komponist Reinecke
vorne: Max Wundt, Wilhelm Wirth
Leipzig: Eckhaus Härtel-, Kramerstraße. Auf der rechten Seite Nr. 9 wohnt um 1900 Wirth.
1904
1909
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1904: 1.Kongress für experimentelle Psychologie in Gießen. Vorn 3.v.l. Wirth
1905: Wilhelm Wundt und Mitarbeiter im Institut für experimentelle Psychologie Leipzig - experimentierend.
v.l.n.r.: Prof. Dittrich, Wirth, Wundt, Ass. Klemm, Ass. Sander
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1913: Braut Cornelia Hohmann, geboren 1894
1913: Wilhelm bei der Familie der Schwiegereltern
v.l.n.r: Heinrich Hohmann, Baurat in Amberg mit Frau, dazwischen Luise, stehend Braut Cornelia
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Nach der Hochzeit ziehen die Eheleute
in das Mietshaus Haydnstr. 6 in Leipzig,
wo die Söhne Wilhelm und Heinrich das
Licht der Welt erblicken.
Sie wohnen dort von 1913 bis zum 4.12.1943,
als britische Bomben der Royal Air Force
das Haus in Schutt und Asche legen.
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1913 mit Schwägerin Johanna Hohmann, der älteren Schwester Cornelias
10. Januar 1914: Reichsgerichtspräsident Freiherr von Seckendorff lädt zum Tanz
1914 bei wissenschaftlichem Arbeiten
1916 mit Sohn Fritz
3. Kriegsweihnacht 1916
1916: (mit Dienstmädchen) Wilhelm Wirth in Trauer:
Der ältere Bruder Heinrich, Amtsrichter, ist gestorben.
Herbst 1918
45. Gebuertstag 1921
1923: mit Freund Prof. Charles Spearman, bekannter britischer Psychologe
Bürgermeister von Wunsiedel Schippel bei Begrüßung zur Jean-Paul-Feier 1925
Prof. Wirth (links neben Rednerpult) hält als Vertreter der Uni Leipzig eine Ansprache.
50. Geburtstag
1928
Direktor des Psychophysischen Seminars Leipzig: Universitätslehrerkarte
1929 Pressefoto aus "Die Stunde": Internatinaler Psychologenkongress Wien
Eintrittskarte:
Mit Dr. Max Schneider, bekannter Tierspsychologe freundschaftliche Beziehungen
1932
Ölgemälde des Münchner Porträtisten Ernst Maria Fischer (gefallen 1939) von 1932,
verbrannt bei Ausbombung 1943
Seminarnachmittag 1933
Die Betreuung junger Akademiker lag dem Ehepaar Wirth am Herzen.
Seminarabende waren obligat, und sonntags wurden Studenten und Assistenten eingeladen
60. Geburtstag 1936, gefeiert auf dem Einödhof Haid in der Oberpfalz,
den Schwägerinnen Luise und Hanna Hohmann bewirtschaften.
stehend v.l.n.r.: Sohn Fritz Wirth, Schwager Fritz Hohmann, Ehepaar Prof. Wirth, Sohn Artur Wirth
sitzend: Luise, Schwiegermutter Luise Hohmann, Hanna
1938
Silberne Hochzeit, links und rechts Söhne Fritz und Artur
1942
Mit Prof. Willy Hellpach, bekannter Heidelberger Psychologe,
vormals Staatspräsident von Baden
Als der Spitzbart immer weißer wird - abgenommen.
Grund nicht Eitelkeit, sondern die Unmöglichkeit,
einen fähigen Friseur zu finden, der den Bart ordentlich stutzt . . .
1942 feiert das Psychophysische Seminar 25jähriges Bestehen.
Beim Festakt ist auch die Herrespsychologie vertreten.
Vorne rechts Wirth mit dem Treudienst-Ehrenzeichen
das Beamte erhielten, die eine 25- oder 40-jährige
Arbeitszeit im öffentlichen Dienst zurückgelegt hatten.
Wirth beim Festvortrag. Thema:
"Die Bedeutung der Psychophysik"
Und dann: Interne Feier zuhause mit Verwandten, Mitarbeitern und Testpersonen
Im Labor des Psychophysischen Seminars - Leipzig 1943
Mit Sohn Fritz (Oberarzt) und Artur Wirth (Dipl. Landwirt)
1943
Mit Enkeln Ulrich (geb. 1943) und Christian (geb. 1945) Wirth
1948: Stehend Söhne und Schwiegertöchter, sitzend zwischen dem Paar Enkel Christian und Uli
1951: Letztes Bild mit Frau Cornelia, Sohn Artur und dessen Kindern Christian und Sabine
Grab
Und das Folgende - geschrieben 1950 - ist sicher nicht nur für Franken hochinteressant:
Siehe auch zu Wilhelm und Heinrich Wirth und deren Jugend-Sience-Fiction Roman
hier
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