der höchste Punkt der westlichen Hemisphäre, 6962m hoch.
Zentralamerika ist ein bergiges Territorium mit tiefen Tälern und an der schmalsten Stelie keine 200 km breit. Dann folgt parallel zum Pazifik die mit 7.500 km längste Gebirgskette der Welt - die Anden. Sie sind auf ihrer gesamten Länge schneebedeckt - und hier befindet sich der Aconcagua.
Der Berg hat eine mythische Vergangenheit: Den Inkas gilt er als heiliger Berg. An seinen Hängen richten die Menschen Kultstätten ein.
1985 finden Bergsteiger auf 5.300m die Mumie eines siebenjährigen Jungen, der etwa 500 v. Chr. gelebt hat. Aufgrund der extremen Kälte und Trockenheit in der Höhenlage ist die Mumie sehr gut erhalten. Bedeckt mit Erbrochenem, roten Pigmenten und Fäkalienresten , eingewickelt in wertvolle Textilien aus dem peruanischen Küstengebiet.
Eine Analyse ergibt, dass sich der Junge hauptsächlich von Mais, Quinoa, Paprika, Kartoffeln und Landfleisch ernährte.
Schönheit und Gesundheit werden ihm zum Verhängnis: Die Inkas opfern ihn bei einer religiösen Zeremonie, für sie besonders hübsche und gesunde Kinder auswählten, den Göttern.
Forscher der Universität Santiago de Compostela entziffern in der ersten genetsiche Studie einer Anden-Mumie das Erbgut des Jungen. Das Kind stamme aus einer Bevölkerungsgruppe, die vor 14.300 Jahren in Peru aufgetaucht sei, berichten die Forscher. Mit Hilfe von Gendatenbanken finden sie heraus, dass Menschen mit verwandtem Erbgut auch heute noch in Bolivien und Peru leben.
Das vom heutigen Peru ausgehende Inka-Reich breitet sich um 1500 bis Westargentinien aus. Spanische Konquistadoren töten den letzten Inka-Herrscher Atahualpa 1533, das Ende des Inka-Reichs. In den Anden fand man bislang über ein Dutzend Opferstätten mit Kindermumien, eingeschläfert mit Maiswein und Koka-Blättern.
Matthias Zurbriggen (1856–1917) aus Saas Fee erreicht am 14. Januar 1897 als erster den Gipfel des Aconcagua. Am Monte Rosa erlangt er seine Bergsteigerqualitäten, wo er länger als Bergführer aktiv ist. Er erforscht Gletscher und Gipfel im Karakorum, ist in Indien und Australien unterwegs. Nach Besteigung des Aconcagua unternimmt er eine weitere Himalayaexpedition. 1906 zurück am Monte Rosa stürzt er sozial ab, wird zum Landstreicher und erhängt sich 1917 in Genf.
Man vermutet, dass sich der Name Aconcagua von Mapudungun Aconca-Hue oder Ackon Cahuak aus Quechua ableitet, was in etwa steinerner Wächter bedeutet. Eine andere Deutung geht von der Sprache Aymara aus, in der der Name Schneeberg bedeutet.
Der Berg gilt unter Bergsteigern als leicht zu erkletternder Berg.
Die normale Route vom Basislager Plaza de Mulas aus gelingt ohne Verwendung von Klettertechniken. Dennoch birgt die Besteigung wegen der extremen Höhe erhebliche Gefahren. Der atmosphärische Druck am Gipfel beträgt nur etwa 40 % des Drucks auf Meereshöhe, eine lange Akklimatisation ist unabdingbar.
Beste Zeit zum Ersteigen des Gipfels ist von November bis März. Am Fuß des Berges befinden sich zwei gut ausgerüstete Basislager, wo während der Saison Nationalpark-Führer stationiert sind. Vor der Besteigung ist in der Verwaltung des Aconcagua-Parks in Mendoza persönlich eine Erlaubnis zu kaufen.
1942 tritt der Berg in einem Disney-Cartoon namens Pedro auf. Pedro, ein anthropomorphes kleines Flugzeug befördert Luftpost über die Anden und hat eine beinahe katastrophale Begegnung mit Aconcagua.
Aconcagua hat die höchste Todesrate in Südamerika - etwa drei pro Jahr -, was ihm den Spitznamen "Berg des Todes" eingebracht hat. Mehr als hundert Menschen sind auf Aconcagua seit Beginn der Aufzeichnungen gestorben.
Aufgrund unsachgemäßer Entsorgung von menschlichen Abfällen bestehen erhebliche Gesundheitsrisiken, die eine Bedrohung für Tier und Mensch darstellen. Deshalb ist nur gekochtes oder chemisch behandeltes Wasser zum Trinken zugelassen. Darüber hinaus sind umweltfreundliche Toiletten nur für Mitglieder einer organisierten Expedition verfügbar, aus den Basislagern Plaza de Mulas und Plaza Argentina fliegt man pro Saison über 120 t Abfall per Helikopter aus.
Aufgrund des extrem guten Wetters und meiner Vorbereitung habe ich meine Ziele erreicht und hatte noch einige Reserven. Aber ich möchte in meinem Leben nicht noch höher steigen. Die Höhenanpassung kostet einfach zu viel Zeit und ich werde meine Familie nie wieder für so lange alleine lassen ...
Astor Piazzolla (1921 - 1992 - siehe Einleitungs-Video), argentinischer Bandoneon-Spieler und Komponist, gilt als Begründer des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des traditionellen Tango Argentino.
Viele von Piazzollas Tangos sind nicht im traditionellen Sinne tanzbar, sondern in erster Linie Musik zum Zuhören. Die Harmonie des Tango weitet er mit Mitteln des Jazz aus sowie nach den Vorbildern Igor Strawinsky und Béla Bartók. Piazzolla weitet die Spieltechnik der Instrumente im Tango durch Anleihen aus der Neuen Musik aus:
Bogenschläge auf der Violine, stechende Streicherakzente in hoher Lage, Glissandi des gesamten Ensembles, virtuose Bandoneonläufe und eine Anreicherung der Besetzung durch eine Vielzahl von Perkussionsinstrumenten bestimmen seine Musik.
Piazolla erhält die Essenz des Tangos, verbindet sie aber mit der akademischen und bildungsbürgerlichen Tradition der klassischen Musik. Neben der eher traditionellen kleinen Form des Tangostücks verbindet er Tango mit den großen Formen der Musikgeschichte und verwendet häufig die Form der barocken Suite.